Digitalisierung im demografischen Wandel: Wir werden weniger, wir werden älter, wir werden „bunter“ („Diversity“) und wir werden digitaler. Dies betrifft alle Bereiche der Gesellschaft, aber besonders den Gesundheitsbereich. Die aktuellen und zukünftigen Veränderungen erfordern den professionellen Einsatz von Menschen in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Der nutzerzentrierte und sensible Einsatz digitaler Medientechnologien bietet hier Lösungsansätze, die entscheidend helfen können, den großen gesellschaftlichen Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.
Dies erfordert die inter- und transdisziplinäre enge Zusammenarbeit von Experten verschiedener Domänen. Insbesondere in Bereichen wie Sicherheit, Kommunikation/Information und bei vielen administrativen Aufgaben können IuK-Technologien und insbesondere digitale Medien die Lebensqualität aller Beteiligten steigern. Synergien zwischen der Gesundheitswirtschaft und der Medien- und Kommunikationsbranche verbinden zwei der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in NRW und insbesondere an Rhein und Ruhr (mehr als 1.5 Mio. Beschäftigte). Bisherige Initiativen und einzelne Projekte an der Schnittstelle zwischen diesen beiden Märkten zeigen, dass der Einsatz digitaler Medien im Gesundheitsbereich große Potentiale besitzt, die bisher jedoch nur unzureichend genutzt werden. Dies liegt auch an einem steigenden Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften.
Der Fachbereich Medien sieht sich hier aufgrund seiner interdisziplinären Ausrichtung besonders positioniert, in diesem HSD-Schwerpunktthema an digitalen Lösungen dieser großen gesellschaftlichen Herausforderung in Lehre, Forschung und Transfer mitzuwirken. Bisher haben Mitglieder des Fachbereichs erfolgreich an verschiedenen Projekten aktiv mitgewirkt.
Im Forschungsschwerpunkt Nutzerwelten (FH Struktur) und Forschungsprojekten des BMBF („Inside-Dem“) bzw. BMWI („ZIM Therapy Assist“) arbeitet der Fachbereich an sozio-technischen medialen Lösungen im Bereich Pflege, Therapie und Vorsorge.
Die enge Verbindung zwischen Lehre, Forschung und Transfer illustriert exemplarisch das „Ichó-Projekt“, das aus mehreren Lehrveranstaltungen am Fachbereich entstand. Vier Studierende der Fachbereiche Medien und Design entwickeln als Start-Up ein interaktives Kommunikationsobjekt für Menschen mit Demenz und haben bereits mehrere Preise gewonnen (https://icho-systems.de/)