Durch die Demokratisierung digitaler Medientechnologie besitzen immer mehr Nutzer die Möglichkeit, digitale Medieninhalte nahezu überall zu konsumieren. SmartTV, mobile Endgeräte wie Tablett oder Smartphone sowie die allgegenwärtige Vernetzung vieler Objekte des alltäglichen Lebens mit der erforderlichen Bandbreite ermöglichen es Nutzern zudem, selbst zum Inhalteersteller zu werden. Der Konsument früherer Zeiten wird durch digitale Werkzeuge zum gleichzeitigen Produzenten (Prosumer).
Mit dieser Verfügbarkeit wachsen jedoch die Ansprüche an die effiziente Produktion neuartiger Inhalte durch intuitiv nutzbare Werkzeuge. Neue Darstellungstechnologien wie 3D/4K, VR/AR und Projection Mapping erfordern neuartige Ansätze des digitalen Storytellings, um dauerhaft am Markt bestehen zu können. Fast jede medientechnologische Innovation benötigt geeignete Inhalte und damit auch Personen, die diese Inhalte gestalterisch und technisch produzieren können. Nichtlineares Storytelling, iterativer Workflow für 4K- und 3D-Produktion, interaktives virtuelles Studio, Lichtplanung, Medieninstallationen sowie innovative Unterhaltungskonzepte sind ausgewählte Bereiche, in denen zukünftige Medienproduzenten hohe praktische und theoretische Kompetenzen besitzen müssen. Dabei ist besonders die kreative Zusammenarbeit von Personen mit künstlerischem und technischem Profil während des gesamten Produktionsprozesses eine wichtige Voraussetzung.
Im Bereich der Mediengestaltung geht es um die Anwendung neuester audiovisueller digitaler Technologien in Verbindung mit sinnvollen, zeitgenössisch gestalteten gesellschaftlich sowie wirtschaftlich relevanten Inhalten. Diese Medienkompetenz in Form einer umfangreichen Kenntnis adäquater Methoden und Werkzeuge der Medienproduktion wird immer auch vermittelt vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verantwortung von Medienschaffenden, insbesondere unter Berücksichtigung der Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung/-manipulation.
Die Produktion von Medieninhalten wird in nahezu allen Fachgebieten des Fachbereichs betrachtet und sowohl in der Lehre als auch in Forschung und Transfer seit langem als besonders wichtiger Schwerpunkt behandelt, der interdisziplinäres und kreatives Arbeiten zwingend notwendig macht.
Ausgewählte Beispiele bisheriger Aktivitäten sind:
- Kooperative F&E-Projekte (Land NRW, BMBF, BMWI) zur Prävisualisierung am Filmset bzw. Medienfassaden im öffentlichen Raum
- Kurzfilmprojekte, z.B. das international prämierte Animationsfilmprojekt „Kids n Tricks“, und
veröffentlichte Abschlussarbeiten wie z. B. Werbespot für Norwegen „Deep Winter“
- Interdisziplinäre Veranstaltungen an der Schnittstelle von Kunst/Design, digitalen Medien und
Technik wie „Pencils and Polygons“, Design Thinking und Medienkonzeption, die teilweise mit anderen Fachbereichen durchgeführt werden.
- Koordination und operative Umsetzung des FH Struktur-Projekts ARTEC, das mit allen Fachbereichen der HSD Synergien zwischen Kunst, Technik und Wirtschaft im Kontext Digitalisierung
umsetzt.
- Professionelle Ausstattung der Produktionsumgebungen für das virtuelle Studio sowie der Video- und
Tonstudios am neuen Standort der Hochschule.
- Innovative Lehrformate, in enger Zusammenarbeit mit externen Akteuren als Themengeber für
die Produktion von Medieninhalten (z. B. interaktive Visualisierung) sowie Teilnahme an Wettbewerben, Messen und Ausstellungen mit studentischen Arbeiten.
- Studierende erstellen mit Hilfe von Multicoptertechnologie und modernen Kameras diverse Videoclips.
Hierbei werden unter anderem Videos der Hochschule und des Fachbereiches zu Werbezwecken
für Bildungsmessen produziert.
- Optimierung von Verfahren zur Messung und Berechnung von Raumimpulsantworten und die
Verhallung von Audiosignalen. In der digitalen Bildverarbeitung wird die Anwendung von Faltungsnetzwerken und alternativen Methoden zur automatischen Mustererkennung untersucht.