Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage „Warum sich Menschen Bilder machen“ sind Prof. Gabi Schwab-Trapp und Dr. Christina Karababa mit 26 Studierende aus den Fachbereichen Medien, Design und Sozial- und Kulturwissenschaften zu den ersten Bildern der Menschheit, den prähistorischen Höhlenbildern ins Perigord Noir nach Frankreich im Rahmen eines interdisziplinären Projektes gereist.
In der Zeit vom 9.-19.11. haben wir uns vor Ort diskursiv, praktisch und theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt. Neben Lascaux II und IV haben wir die Höhlen von Font de Gaume, Les Combarelles und die Höhlen von Cougnac besucht. Weitere Programmpunkte waren mittelalterlichen Städte der Umgebung mit ihren Märkten, wie Sarlat, Domme sowie der Felsenort Rocamadour.
Als interdisziplinäre Studiengruppe haben wir neben der anthropologischen Auseinandersetzung zum Thema, interessante Diskurse zur Beziehung Mensch-Natur geführt, unser Programm durch Dokumentarfilme ergänzt, unsere heutige Lebensweise und unseren Umgang und Methoden zur Herstellung von Bildern reflektiert.
Die Materialien aus der Landschaft haben zu manuell-künstlerische Experimenten mit gesammelten und verarbeiteten Erdpigmenten eingeladen, die später von den Studierenden an Felswänden zur Erstellung von Zeichnungen eingesetzt wurden. Dabei ist uns nochmal die hohe Kunstfertigkeit und Methodik der prähistorischen Menschen bewusst geworden.
Ein weiterer Aspekt, der auf der Exkursion vertieft wurde, waren die unterschiedlichen teilweise technisch sehr aufwändigen Präsentationen der Höhlen – insbesondere der Kopien von Lascaux II und IV, die multimedial anspruchsvollen Umsetzungen von spannenden räumlich-architektonischen Objekten über Projektionen zu AR und interaktive Angebote reichte.
Die Studierenden haben neben Film- und Fotoaufnahmen auch Audioaufnahmen gesammelt, Interviews geführt und erste Konzepte für eigene Projekte, ein Hörstück und für die spätere Präsentation der Ergebnisse als Website erarbeitet.
Während der gemeinsamen Arbeit wurden die Grenzen der Fachdisziplinen Design, Sozial- und Kulturwissenschaften, Medieninformatik und -technik aufgelöst, stereotype Vorstellungen abgebaut und Möglichkeiten der disziplinübergreifenden Zusammenarbeit entwickelt.
Besonderen Dank geht an Michael Itjeshorst für seine großartige Unterstützung und unserer Gästin Grace Yoon, die uns im Bereich künstlerische Audioproduktion inspiriert und beraten hat.