Das Foyer des Gebäudes 4 ist seit Mitte des Sommersemesters um eine Attraktion reicher: Dem Virtual Campus. Das innovative Projekt, welches innerhalb einer Lehrveranstaltung unter der Leitung der Professoren Sina Mostafawy und Thomas Bonse und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Alexander Wollert in Zusammenarbeit mit den Studierenden Florian Busch, Terence Geldner, Florian Kaulfersch, Linus Kliss, Cornelius Koch, Claudia Meinen, Tobias Picker, Karolin Schenk, Hendrik Schulte, Kai Vermeegen und Robin Wasmuth entstanden ist, stellt ein interaktives Architekturmodell des HSD-Campus inklusive Menschen- und Wettersimulation dar.
Das Ziel der Installation ist es, Informationen, Orientierungsmöglichkeiten, vor allem aber auch ein Gefühl für den neuen Campus zu bekommen. „Die konkreten Aufgaben unserer Semesterprojekte laufen unter realen Bedingungen ab“, erklärt Prof. Mostafawy, „wie in einem richtigen Unternehmen mit den einzelnen Fachabteilungen werden sich die Arbeiten auch hier in unterschiedlichen Arbeitsgruppen aufgeteilt“.
Um den Campus virtuell in Szene zu setzen, gab es drei Untergruppen. Die Programmiergruppe hat das Hochschulgelände komplett virtuell am Rechner „rekonstruiert“ (inklusive der Fertigstellung des Gebäudes der gestalterischen Fachbereiche). Wichtig war den Beteiligten dabei, ein lebendiges Architekturmodell zu schaffen: Man schaut als Betrachter/in zwar wie auf ein Modell hinab, sieht aber nicht nur die Gebäude, sondern auch Menschen, die über den Campus gehen. Der besondere Clou: Diese sind keine festen Animationen, sondern bewegen sich wie bei einem Game in Echtzeit, sind also sogenannte „autonom programmierte Agenten“. So gehen sie beispielsweise mittags in größeren Gruppen zur Mensa, bevölkern bei schönem Wetter die Liegewiesen oder strömen abends in Richtung Bahnhaltestelle. Die Bewegungen können sich dabei aber auch komplett zufällig ergeben. Um dieser Szenerie noch mehr Authentizität zu verleihen, wurde auch die originale Geräuschkulisse aufgenommen, man hört Vogelgezitscher, Autoverkehr und gelegentlich auch die Sirene eines Krankenwagens. Da der Campus auch durch die unterschiedlichen Lichteinfälle auf die Gebäude lebt, wurden schließlich sogar wechselnde Licht- und Wetterverhältnisse in die Programmierung aufgenommen.
Darüber hinaus bietet der Virtual Campus auch Informationen zur Hochschule an. Wie ein Wegweiser gibt es Routen über das Gelände, zusätzlich kann jedes Gebäude angeklickt werden und man lernt so die HSD in all ihren Facetten kennen. Auch reale Menschen, die in den einzelnen Gebäuden tätig sind werden in Interviews vorgestellt, von der Präsidentin über Lehrende und Verwaltungsbeschäftigte bis hin zum Mensaleiter. Auf diese Weise wird auch eine persönliche Ebene eingeschlossen, die den Studierenden, aber auch allen anderen Besuchern die Beschäftigten und ihre Tätigkeiten näherbringt. Diese Interviews zu produzieren, war Aufgabe der Filmgruppe, während die Gruppe der Artists in der Modellwerkstatt schließlich das attraktive, im HSD-Rot strahlende Gehäuse für die Technik gebaut hat. Auch Prof. Mostafawy zeigt sich begeistert vom gelungenen Ergebnis: „Auf diese Weise lernen die Studierenden den gesamten Entwicklungsprozess kennen, vom Storyboard über die Programmierung bis zur konkreten Fertigstellung, die teils straffe zeitliche Organisation eingeschlossen“. Nun sind alle Interessierten eingeladen, den HSD-Campus virtuell kennenzulernen – und ihn sich dann selbstverständlich auch real anzusehen.
Unter dem folgenden Link finden Sie ein Making-Of-Video des Virtual Campus:
https://www.youtube.com/watch?v=l1Mog-0SK6o&feature=youtu.be