Die Fachgruppe Medieninformatik der Gesellschaft für Informatik (GI e.V.) hat sich seit 2016 mit den Inhalten der Medieninformatik und der Erstellung eines Bachelor-Curriculums beschäftigt. In Workshops auf der Konferenzreihe Mensch und Computer, Arbeitsgruppentreffen und über die Möglichkeit, veröffentlichte Vorabversionen zu kommentieren oder Feedback zu geben, wurden mit zahlreichen Professorinnen und Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Fachexpertinnen und Fachexperten aus dem Bereich Medieninformatik an Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Inhalte und Kompetenzen des Studiengangs erarbeitet.
Das Leitungsgremium der Fachgruppe hat basierend auf diesem Prozess die Empfehlungen erstellt. Nach Zustimmung des Leitungsgremiums im GI-Fachbereich Mensch-Computer-Interaktion und der Abstimmung mit dem Fachbereich Informatik und Ausbildung/ Didaktik der Informatik verabschiedete das Präsidium der GI die Empfehlung und veröffentlichte Sie in der Digitalen Bibliothek der GI.
Bei der Medieninformatik handelt es sich um einen Informatik-Studiengang mit dem Anwendungsbereich Digitale Medien, wobei der Informatik-Anteil 40 bis 50 Prozent beträgt. Folglich werden diie Empfehlungen der GI für Studiengänge der Informatik ohne spezielles Anwendungsfach (60 Prozent Informatik) um die Themen der Digitalen Medien erweitert und gleichzeitig Inhalte und Kompetenzniveuas angepasst, um die Studiendauer eines Bachelor-Studiums von 6 bis 7 Semestern einhalten zu können. Auch werden neue Themenbereiche für die Informatik wie Künstliche Intelligenz aufgenommen. Die Beschreibung folgt der Taxonomie von Anderson und Krathwohl mit der Variation je nach Kontext und Komplexität der Kompetenzen.
Aufgrund der breit gefächerten und fundierten Ausbildung sind Medieninformatikerinnen und -informatiker besonderes qualifiziert als Designerin und Designer von UX und UI sowie Entwicklerin und Entwickler von Web-, App-, Spiel und Lernanwendungen. Mit dem Empfehlungen zum Curriculum werden sowohl die systematische Entwicklung komplexer interaktiver Systeme als auch die kreative Gestaltung multimedialer und interaktiver Anwendungen abgedeckt.
